Brembo und HAWK Bremsbeläge und Bremsscheiben
Bremsbeläge, Bremsscheiben und Motorsportteile für den Motorsport und die Straße
Konventionelle Bremsscheiben
Die „normalen“ Bremsscheiben bestehen aus diversen Gusslegierungen und werden in zahlreichen Variationen angeboten. Mittlerweile haben sich besonders an Vorderachsen innenbelüftete Bremsscheiben durchgesetzt. Häufig werden diese in der Sportausführung noch zusätzlich gelocht, das soll die Thermik verbessern und die Bildung eines Wasserfilms bei Regen verhindern.
Der Hauptnachteil von Gussscheiben ist, dass sie bei hohen Temperaturen ab ca. 500° Celsius der Reibungskoeffizient der Eisenlegierungen stark vermindert. Außerdem tendieren Bremsscheiben aus Guss nach extremer Überhitzung und Aufglühen dazu, Risse zu bilden und sich zu verziehen.
Die richtige Abstimmung von Bremsbelägen auf die Bremsscheiben.
Es ist unbedingt notwendig, dass die montierten Bremsscheiben und Bremsbeläge zusammenpassen. Nur so sind eine sichere Handhabung und eine optimale Leistung der Bremsanlage gewährleistet. Wenn sich Scheiben und Beläge nicht vertragen kann das zu stark erhöhtem Verschleiß und sogar zu einer verminderten Wirkung der Bremsanlage führen.
So können zum Beispiel sehr harte Beläge an relativ weichen Scheiben schnell zu Riefenbildung und starkem Verschleiß an den Bremsscheiben führen. Umgekehrt führen zu weiche Beläge an harten Scheiben zu sehr viel Bremsenstaub und einem hohen Verbrauch an Bremsbelägen.
Hier ist es unbedingt notwendig, sich mit der Freigabeliste der Hersteller der Bremsenkomponenten zu beschäftigen. Hier werden kompatible Teile gelistet und häufig sinnvolle Empfehlungen ausgesprochen.
Verschleißfestigkeit und Hitzebeständigkeit bei Brembo Bremsbelägen und HAWK Bremsen
Wie bereits erwähnt heben sich die Keramikbremsen bezüglich der Verschleißfestigkeit sehr stark von allen anderen Werkstoffen ab. Bei einem normalen Verschleißbild, wie es im alltäglichen Straßenverkehr auftritt halten diese Anlagen häufig ein Autoleben (+300.000km) lang.
Auch unter extremen Belastungen im Motorsport halten diese Systeme erheblich länger als konventionelle Bremsen. Der Hauptnachteil der Keramikbremsen besteht in ihrem hohen Preis und der geringeren Verfügbarkeit, denn nur sehr teure oder extrem sportliche Fahrzeuge werden mit diesen Systemen ausgestattet. Eine fachgerechte Nachrüstung kostet oft sehr viel Geld und ist relativ aufwändig.
Deshalb sind die weniger Verschleiß- und Hitzeresistenten konventionellen Metall-Guss-Bremsen oft kurz- bis mittelfristig trotz ihrer Nachteile erheblich wirtschaftlicher.
Das Handling – Von Bremsdruck und Dosierbarkeit der Brembo Bremsen und Hawk Bremsen
Neben den anderen Faktoren wie Fahrkomfort, Folgekosten und Fahrleistung ist das verbesserte Handling wohl einer der Hauptbeweggründe für einen Bremsenumbau. Dabei bestehen elementare Unterschiede in der Handhabung einer „Rennbremse“ und einer normalen Serienbremse.
Serienbremsen sind auf alltägliche Situationen im normalen Straßenverkehr abgestimmt, sanfte Geschwindigkeitsreduktionen, Bremsungen bis zum Stillstand und gelegentliche Vollbremser. Moderne Fahrzeuge haben meist eine elektronische unterstützte Breme an Board. Diese verstärkt auch sehr zaghafte Pedalbewegungen, damit der weniger trainierte Fahrer und auch sehr zaghafte Bediener eine ordentliche Bremsung hinbekommen.
Nachteil dieser Systeme ist, dass sie sich kaum für eine sportliche Fahrweise eignen. Neben den elektronischen Stabilitätssystemen, lässt sich die Bremse nur sehr schwer intuitiv und gefühlvoll bedienen, da die Elektronik beim Bremsen nachhilft. Der definierte Druckpunkt und die präzise Dosierbarkeit professioneller Rennbremsen fehlen hier.
Serienkomponenten sind nur auf mäßige Beanspruchung ausgelegt und funktionieren bereits im kalten Zustand beinahe optimal. Sie müssen nicht warmgefahren und „eingebremst“ werden. Werden diese Bremsanlagen etwas extremer beansprucht, verlieren sie aufgrund der empfindlichen Scheiben und Beläge schnell an Leistung, die Scheiben glühen auf und die Beläge verglasen. Dann beginnt das bekannte Bremsenfading und die Bremsleistung lässt kontinuierlich nach.
Ein Upgrade auf Stahlflex-Bremsschäuche kann das Handling positiv beeinflussen. Die Bremsen sprechen häufig direkter an, da die Stahlschläuche im Gegensatz zu ihren Gummipendants kaum nachgeben. Als netter Nebeneffekt sind die Stahlschläuche auch nicht mehr anfällig für Marderattacken.
Montage
Wie bereits erwähnt ist die gesamte Bremsanlage an Kraftfahrzeugen eine absolut sicherheitsrelevante Baugruppe. Werden hier Fehler gemacht, so wird das Auto schnell zur Todesfalle für den Fahrer und für alle anderen Verkehrsteilnehmer.
Arbeiten und Umbauten dürfen nur durch sehr erfahrene Schrauber oder noch besser durch qualifizierte Fachkräfte durchgeführt werden. Achtung, wenn Unfälle durch unsachgemäße Arbeiten an der Bremsanlage entstehen, kann die Versicherung Geld zurückfordern, bzw. im Extremfall sogar aussteigen!
Häufig ist ein Bremsenupgrade eine sehr gute Gelegenheit andere kleinere Arbeiten am Fahrwerk zu erledigen. Auch eine Umrüstung auf Stahlflexbremsschläuche bietet sich bei dieser Gelegenheit an. Hier werden die empfindlichen Gummischläuche durch robustere Stahlleistungen ersetzt. Das verbessert das Handling und schützt vor Marderattacken.
Es ist oft sehr sinnvoll die bestehende Bremsflüssigkeit mit einem High-Performance-Brakefluid der DOT 5 Familie zu ersetzten. Besonders unter extremen Bedingungen profitiert man von der geringeren Hydroskopie dieser Fluide. Sie neigen deutlich weniger zur Blasenbildung und sie kochen erheblich später auf als eine normale Bremsflüssigkeit.